Autor*innen, Illustrator*innen und Sprecher*innen stellen ihr Lieblingskinderbuch vor
Als ich zwanzig war, entdeckte ich diese jungen, coolen Autorinnen wie Alexa Hennig von Lange, Zoë Jenny, Judith Herrmann, Karen Duve (okay, die war zehn Jahre älter als alle anderen, aber trotzdem cool) und Juli Zeh. Einige von ihnen haben mich mit ihren Büchern konstant in den letzten fünfzehn Jahren begleitet – dass Juli Zeh dazugehört, konnte man vielleicht schon in dem Artikel Wie man der ultimative Bestimmer wird merken (mein Mann erinnert sich noch heute, wie ich ihm den kompletten Inhalt von Adler und Engel nacherzählt habe).

Wie Alexa Hennig von Lange schreibt Juli Zeh seit sie Mutter ist auch Kinderbücher, doch nun ist erst einmal ihr neuester Roman Unterleuten erschienen und ich, die lesende und müde Mutter, bin zum Glück auch wieder in der Lage, so dicke, intelligente Bücher zu lesen. Ich habe gerade erst begonnen und es ist wie immer: Ich kann einfach nicht aufhören. Und ich kann wie immer nicht begreifen, wie jemand so klug Menschen, ja ganze Gesellschaften beobachten und dann auch noch in Worte fassen kann.
Nun aber genug mit den Zuneigungsbekundungen und zu Juli Zehs liebstem Kinderbuch, sie hat sich für den Klassiker Der Maulwurf Grabowski entschieden:

„Grabowskis heimelige Kellerwohnung unter der grünen Wiese fällt umweltzerstörenden Städteplanern zum Opfer – und Grabowski begibt sich auf die Suche nach einer neuen friedlichen Wohnstatt.“ (Quelle: Diogenes)
Hier die Begründung von Juli Zeh:
„Der Maulwurf Grabowski ist das Lieblingsbuch meines vierjährigen Sohnes und deshalb aktuell auch mein liebstes Kinderbuch. Die Illustrationen sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen schön und auf nette Weise anspruchsvoll. Und die Geschichte erzählt ohne moralischen Zeigefinger davon, dass menschliches Wirken immer auch Einfluss auf das Leben von anderen Kreaturen hat.“
Luis Murschetz: Der Maulwurf Grabowski. Diogenes 1972, ab vier Jahren, 18,00 €