Autor:innen, Illustrator:innen und Sprecher:innen stellen ihr Lieblingskinderbuch vor
Jedesmal, wenn in Artikeln zu der bevorstehenden Urwahl der Grünen geschrieben steht, dass Robert Habeck von den vier prominentesten Kandidaten der Unprominenteste sei und sich auch selbst als Underdog bezeichne, ist mein naives Ich ganz kurz irritiert und denkt: „Hä, wieso kennt den denn keine:r?“
Denn als Schleswig-Holsteinerin ist mir Robert Habeck natürlich allgegenwärtig, zuletzt heute Morgen beim Sonntagskaffee mit Samstagszeitung.

Vielen unterhalb Schleswig-Holsteins ist Robert Habeck, momentan unser Landesminister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume und stellvertretender Ministerpräsident, aber bestimmt als Autor ein Begriff. Seit 1999 schreibt er gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch Romane und Jugendbücher. Unter anderem waren die beiden 2007 für Zwei Wege in den Sommer für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und standen mit Unter dem Gully liegt das Meer auf der Bestenliste des Deutschlandfunks.
Ganz aktuell ist von Robert Habeck Wer wagt, beginnt erschienen, in dem er seinen persönlichen Weg vom Autoren zum Politiker beschreibt – warum er sich für diesen Weg entschieden hat, was ihn antreibt, wie ihn das Leben mit öffentlichen Ämtern verändert hat und wie er mit Niederlagen umgeht. Außerdem gibt er natürlich die Antwort auf die Frage, warum er – als Underdog – Spitzenkandidat für Bündnis 90/Die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl werden möchte.

Die von mir so geschätzte Juli Zeh schreibt dazu: „Robert Habecks Selbstbefragung in Wer wagt, beginnt weist den Weg in eine Politik, wie sie sein sollte. Ein tolles Buch!“ (Ha! Das war ein Und was liest du so? im Und was liest du so?!)
Robert Habeck ist nicht nur Autor und Politiker und Minister und Doktor der Philosophie, sondern auch Vater (Ob er wohl jemals in Interviews gefragt wurde, wie er das hinkriegt? 🙂 ), gemeinsam mit seiner Frau hat er vier Söhne zwischen zwanzig und vierzehn und hat in seinem Leben dadurch schon sehr, sehr häufig vorgelesen. Deshalb habe ich ihn nach seinem Lieblingskinderbuch gefragt.
„Mein liebstes Kinderbuch sind zwei Kinderbücher. Beide trudelten zeitgleich in unseren Haushalt. Und ich habe sie so oft vorgelesen, dass ich sie noch heute auswendig kann und dass sie ganz zerblättert und auseinandergefallen sind. Denn es sind VORLESEBÜCHER. Man kann, man muss sie inszenieren. Man kann und muss die Tiere mit imitierten Stimmen sprechen, kreischen, grunzen, quieken. Seine Kleinen auf dem Schoß, die warmen Kinderköpfe unter dem Kinn und dann, wenn man das eine vorgelesen hat, das schnelle Aufspringen des einen Knirps, der dann sagt: ‚Und jetzt das andere‘. Beide gehören für mich zusammen. Vorhang auf für
Ein Huhn, ein Ei und viel Geschrei und Der Grüffelo!“
Mario Giordano, Sabine Wilharm: Ein Huhn, ein Ei und viel Geschrei. Fischer KJB 2008, ab zwei Jahren, 5,00 €.
Axel Scheffler, Julia Donaldson: Der Grüffelo. Beltz & Gelberg 2013, ab vier Jahren, 13,95 €.