Menschen, die mit Kindern und Literatur zu tun haben, stellen ihr Lieblingskinderbuch vor
Heute habe ich das große Glück, Euch eine Kinderbuchautorin und Verlegerin vorzustellen: Dorothea Flechsig vom Glückschuh Verlag schrieb unter anderem Geschichten für das KIKAninchen und Prinzessin Lillifee und gründete 2011 ihren eigenen kleinen feinen Verlag, in dem sie vielfältige Kinderbuchreihen veröffentlicht.
Beim Glückschuh Verlag finden sich sowohl Ritter Kahlbutz, der aus der Vergangenheit kommt und das Leben eines kleinen Jungen reichlich durcheinander bringt, als auch Sandor, eine sprechende Fledermaus. Außerdem mit dabei: Pünktchen, das Küken, Chacha-Casha, das Chamäleon und Petronella Glückschuh, die Namensgeberin des Verlages zeigt Kindern, wie man die Natur mit allen Sinnen erleben kann.
Dorothea hat eine sehr, sehr schöne Auswahl an Büchern getroffen, die genau meinem persönlichen Geschmack entspricht (über Dirk und ich habe ich übrigens hier geschrieben), aber lest selbst:
„Ich habe „Lieblingskinderbuch“ unterteilt in zwei Rubriken: Bilderbuch und Kinderbuch für Selbstleser. Ich möchte hier insgesamt vier Bücher vorstellen.
Bilderbuch
Hannas Nacht von Komako Sakai

Es ist noch dunkel. Alle schlafen, nur Hanna wacht auf. Ich bin fasziniert, wie stimmungsvoll eine ganz kleine unspektakuläre Geschichte inniglich erzählt wird. Beim Betrachten der Illustrationen von Hannas Nacht wird es ringsum leise und die Stille der Nacht ist zu hören. Ein wunderschönes Bilderbuch, das davon erzählt, wie abenteuerlich es sein kann, wenn alle im Haus schlafen und was es im Mondlicht heimlich zu entdecken gibt.
Ein Mann, der weint von Mathias Jeschke mit Illustrationen von Wiebke Oeser
Als Kind habe ich einmal eine erwachsene Frau gesehen, die im Bus weinte. Ich habe sie beobachtet und die ganze Zeit gehofft, dass irgendjemand etwas Freundliches zu ihr sagt, denn ich hatte mich nicht getraut, die Fremde selbst anzusprechen. Ich mag die dezente Farbgebung, den flotten Strich der Illustrationen. Es ist ein zärtliches Buch, das auf einfache Weise aufzeigt, dass auch Erwachsene weinen und manchmal traurig sind.
Selbstleser
Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren

Dieses Buch hat mich schon als Kind sehr berührt. Es hat mich richtig intensiv beschäftigt. Das Thema Tod für Kinder aufzugreifen, ist viel schwerer als eine Freundschafts- oder Abenteuergeschichte. Die Brüder Löwenherz überwindet Grenzen zwischen der sehr grausamen Realität und dem Reich der Phantasie. Als Kind waren für mich Krümel und sein Bruder Jonathan wahre Helden. Für mich eines der besten Bücher, die es gibt.
Dirk und ich von Andreas Steinhöfel

Mein Neffe und ich, wir haben beim Lesen so gelacht. Ein humorvolles Buch. Das bereitet viel Freude, tut gut und strapaziert die Lachmuskeln. Die freche Leichtigkeit, der Witz in diesem Buch ist bewundernswert. Mir gefällt die offenherzige Ehrlichkeit der Gedanken des Jungen Andreas, die in den Erzählungen immer unmittelbar direkt und unverblümt ausgesprochen werden. Ich habe gelesen, dass die eigene Kindheit Steinhöfels nicht leicht war. Umso schöner, dass es dieses Buch gibt. Was gibt es Schöneres als Kinder zum Lachen zu bringen?“