Malalas magischer Stift
Ein berührendes Bilderbuch der UNO-Friedensbotschafterin
Am 8. März ist Weltfrauentag – Grund genug, um auf diesem Kanal starke Mädchen, starke Frauen und starke Bücher vorzustellen, oder? Gut, wenn man es sich recht überlegt, findet das hier eigentlich das ganze Jahr statt, aber diese Woche gibt es hier geballte Frauenpower! 😉
Den Anfang macht die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, die 1997 im pakistanischen Mingora geboren wurde, als Elfjährige damit begann, unter Pseudonym auf einem Blog-Tagebuch der BBC über die Gräueltaten der Taliban zu berichten und mit 15 Jahren einem Attentat zum Opfer fiel, das sie nur knapp überlebte: Taliban hielten einen Schulbus an, in dem Malala saß, und schossen ihr aus nächster Nähe in Hals und Kopf.
Einige Tage nach dem Attentat wurde Malala nach England ausgeflogen und in einem auf Schussverletzungen spezialisierten Krankenhaus behandelt. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Birmingham und geht dort seit 2013 auch wieder zur Schule. 2014 erhielt sie als jüngste Preisträgerin aller Zeiten den Friedensnobelpreis, seit 2017 ist die mittlerweile Zwanzigjährige Friedensbotschafterin der UNO und setzt sich unermüdllich für Kinder- und insbesondere Mädchenrechte und das Recht auf Bildung ein.
Im Nord Süd Verlag ist nun ihr erstes Bilderbuch erschienen, in dem sie kindgerecht ihre Lebensgeschichte erzählt: Als kleines Mädchen sieht Malala die Fernsehserie Shaka Laka Boom Boom, in der ein kleiner Junge mit Hilfe eines magischen Stiftes sich und seine Freunde aus brenzligen Situationen rettet. Jeden Abend wünscht sich Malala auch einen solchen Stift, mit dem sie ihrer Mutter schöne Kleider oder ihren Brüdern einen Fußball herbeizaubern könnte.

Doch Malala wird älter und reifer und sieht ein, dass es einen solchen magischen Stift niemals geben wird. Stattdessen muss sie mitansehen, dass es in ihrem Ort Kinder gibt, die auf stinkenden Müllbergen nach Metallresten suchen anstatt die Schule zu besuchen. Malala wird bewusst, wie priviligiert sie ist, gerade als Mädchen die Schule besuchen zu können und hört auf, von einem magischen Stift zu träumen, um sich ganz auf die Schule zu konzentrieren.
Da verkünden plötzlich mächtige, gefährliche Männer, dass es Mädchen ab sofort nicht mehr erlaubt ist, zur Schule zu gehen – und da setzt Malala, Tochter eines Schuldirektors, ihren Stift ein. Einen ganz normalen Stift, dessen Kraft mit der Zeit magisch wird, denn mit ihm schreibt Malala Worte, die auf der ganzen Welt gehört werden…
Ich hatte endlich die Magie gefunden, die ich gesucht hatte – in meinen Worten und in meiner Arbeit.
Malala Yousafzai
Malala wünscht sich, mit ihrem Buch Kinder dazu zu inspirieren, ihren eigenen magischen Stift zu finden – denn es muss ja nicht immer ein Stift sein, mit dem man die Welt verändern kann, dazu taugen auch Tablets, Kameras oder Skateboards. Der Nord Süd Verlag hat sich zum Erscheinen von Malalas magischer Stift eine sehr schöne Aktion überlegt:
Wenn ich einen magischen Stift hätte, würde ich…
Was würdest du zeichnen? Sende deine Originalzeichnung bis 30. Juli 2018 auf einem Blatt Papier (DIN A4) an NordSüd Verlag AG, Franklinstr. 23, CH-8050 Zürich und bekomme als Dankeschön deinen eigenen magischen, goldenen Stift * geschenkt. Deine Zeichnung wird gemeinsam mit den Zeichnungen von allen Kindern, die an der Aktion teilnehmen, im Herbst 2018 an Malala übergeben.
Malala Yousafzai, Kerascoët: Malalas magischer Stift (Übersetzung: Elisa Martins), Nord Süd Verlag 2018, ab fünf Jahren, 16,00 €.
tolle Idee
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