Eine sanfte Geschichte über das Abschiednehmen
Mit zarten Bleistiftstrichen kommt es daher, dieses Bilderbuch des Monats im Oktober. Inka Pabst und Mehrdad Zaeri erzählen in einfachen Worten und leichten Zeichnungen die Geschichte von Peppi und ihrer Oma – ihrer Oma, die immer kleiner wird.
Peppi liebt ihre Oma sehr, denn die macht nicht nur die besten Kartoffelpuffer und schmiert leckere Brötchen mit echter Butter und Schokocreme, sondern kann sich zusammen mit Peppi bei Quizsendungen im Fernsehen halbtot lachen und geht auch furchtlos in den Kohlenkeller. Oma ist groß und mutig, sie kann schwere Einkäufe tragen und die Himbeeren hoch oben vom Busch pflücken.
Doch irgendwann passiert etwas Seltsames: Oma wird immer kleiner. Beim Wäscheaufhängen braucht sie plötzlich einen Hocker, ihre blauen Kegel-Schuhe rutschen ihr von den Füßen und die schweren Einkäufe trägt nun Peppi.

Immer kleiner und kleiner wird Oma und Peppi muss all ihre Aufgaben übernehmen – Oma ist ganz schön stolz und guckt ihr zu. Eines Tages ist sie aber so klein, dass Peppi auch ihre Stimme nicht mehr hören kann und deshalb setzt sie sich Oma einfach in ihr Ohr, damit diese ihr immer sagen kann, was zu tun ist. Manchmal ist Peppi traurig, dass sie nicht mehr all die lustigen Dinge mit Oma zusammen machen kann, doch dann fällt ihr wieder ein, dass Oma in ihr drin ist… (Blick ins Buch)
Manche Themen sind nicht einfach mit Kindern zu besprechen – wie schön, wenn es so ans Herz gehende Bücher gibt, die Familien in schweren Zeiten zur Seite stehen, indem sie Gefühle in Worte und Bilder fassen, die für alle Beteiligten vielleicht noch zu schwer zu artikulieren sind.
Inka Pabst, Mehrdad Zaeri: Als Oma immer kleiner wurde. Tulipan 2017, ab fünf Jahren, 18,00 €.