Verlosung zum Vorlesetag
Heute ist ein guter Tag, denn heute ist… Vorlesetag! Und zu diesem Anlass möchte ich Euch ein Buch über einen Jungen vorstellen, dem gar nicht (mehr) vorgelesen wird und ich hoffe, dass das nicht nur in meinen, sondern auch in Euren Augen Sinn ergibt. Denn in meiner Welt ist der Vorlesetag genau für diese Kinder da: für diejenigen, deren Eltern zu müde, zu beschäftigt, zu unerfahren, zu gestresst oder zu sonst etwas sind, um ihren Kindern vorzulesen. Da müssen andere einspringen – und damit meine ich weniger Politiker*innen einmal im Jahr vor Kindergartenkindern, sondern vielmehr Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, die hoffentlich trotz ihres überlasteten Berufsalltags die Zeit finden, es täglich tun zu können!

Der Junge, den ich Euch vorstellen möchte, heißt Archie, Titelheld des Kinderbuches Neun Wünsche für Archie von Helen Rutter. Wenn ich sage, Archie hat es nicht leicht, dann meine ich das auch wirklich so – zeitweise treibt es einem beim Lesen fast die Tränen in die Augen: Seit sich seine Eltern getrennt haben, lebt Archie bei seiner Mutter, die seit einiger Zeit so depressiv ist, dass sie ihre Arbeit verloren hat und das Bett nicht mehr verlässt. Der elfjährige Archie ist auf sich selbst gestellt, kauft Ravioli und Klopapier, erträgt die Entschuldigungen und Schreianfälle seiner Mutter und tut alles dafür, dass ihrer beider Leben nicht auffliegt.
Sein Vater, der nach der Scheidung neu geheiratet und die kleine Tochter Scadge bekommen hat, ist Archie keine Hilfe, im Gegenteil – an den alle 14 Tage stattfindenden Besuchswochenenden geben sein Vater als auch dessen neue Frau Julie Archie passiv-aggressiv zu verstehen, dass er nicht willkommen ist in ihrem weißen, sauberen, duftenden Haus mit Lebensweisheiten an den Wänden:
Es ist kein schönes Gefühl, im Haus meines Vaters nicht willkommen zu sein. Vielleicht bilde ich mir das ja alles nur ein, und sie wollen mir dieses Gefühl gar nicht geben. Scadge liebt mich, das weiß ich, und wir haben irre viel Spaß zusammen. Aber wenn ich sehe, wie sich Dad und Julie anschauen – wenn ich die Panik in ihren Augen erkenne bei dem Gedanken, sich zwei Wochenenden hintereinander mit mir abgeben zu müssen -, dann weiß ich, dass sich dieses Haus für mich nie wie ein Zuhause anfühlen wird.
Das Problem ist, dass sich mein richtiges Zuhause auch nicht mehr wie ein richtiges Zuhause anfühlt. In einem richtigen Zuhause riecht es nicht gammelig, und es liegt auch nicht ständig jemand im Bett, der so tut, als würde er schlafen, oder? Es kommt mir so vor, als hätte ich gerade keinen Ort, an dem ich wirklich Zuhause bin.
Neun Wünsche für Archie, Atrium Kinderbuchverlag
Das ist also die Ausgangslage: Trennung, Depression, Armut, Einsamkeit – ganz schön harter Tobak. Deshalb hat Helen Rutter kleine Lichtblicke eingebaut, zum Einen ist da Archies beste Freundin Maus und zum Anderen seine Leidenschaft für den Fußballer Lucas Bailey, der es aus Archies Viertel heraus geschafft hat und Spitzensportler geworden ist. Eines Tages trifft Archie nach einem Fahrradunfall Lucas Bailey, der ihm neun Wünsche gewährt. Archie kann sein Glück kaum fassen und stellt aber schnell fest, dass es erstens gar nicht so leicht ist, sich das Richtige zu wünschen (der erste Wunsch geht für eine X-Box und Pizza drauf, ein anderer Wunsch gefährdet die Freundschaft zu Maus) und zweitens die neun Wünsche schnell weg sind.
Archies Wünsche und deren Resulate entlasten nicht nur ihn, sondern auch die Leser*innen, denn wir erleben mit ihm absurd-komische Situationen, zum Beispiel, als er seiner kleinen Halbschwester Scadge ein Einhorn zum Geburtstag wünscht. Und wir erleben, wie Archie mit jedem Wunsch wächst und immer stärker merkt, was er braucht und von wem er dafür Hilfe annehmen kann und darf. Ob Lucas Bailey tatsächlich Archie neun Wünsche gewährt hat, lässt das Buch offen… am Ende sind es jedenfalls nicht die Wünsche, die Archies Leben verbessern und für ein Happy End sorgen, sondern Archies Mut und Ehrlichkeit und Menschen, die nicht die Augen verschließen und sich um ihn kümmern.
Helen Rutter: Neun Wünsche für Archie (Übersetzung: Silke Jellinghaus). Atrium Verlag 2022, ab 11 Jahren, 17,00 €.
Heute ein Buch – Verlosung
Anlässlich des Vorlesetags haben sich wieder viele Kinderbuchbloggerinnen um Janet von Kinderbuchlesen versammelt und verlosen tolle Kinderbücher, schaut mal bei ihnen vorbei: Alu, Anne, Brigitte, Eliane, Henrike, Iris, Jenny, Katja, Miri, Steffi, Steffie, Susanne und Sylvie freuen sich auf Euren Besuch!


Wenn Ihr Neun Wünsche für Archie gewinnen möchtet, beantwortet mir einfach folgende Frage in den Kommentaren: Habt Ihr eine*n Lieblingssportler*in?
Teilnahmebedingungen:
Die Verlosung startet am 18.11.2022 um 06:00 Uhr und endet am 20.11.2022 um 23.59 Uhr. Wer einen Kommentar hinterlässt, kann gewinnen. Es wird eine Person ausgelost. Jede Person, die das Posting kommentiert, erklärt sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.
• Teilnahmeberechtigt sind Personen über 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland.
• Das Gewinnspiel beginnt mit dem Veröffentlichungsdatum des Posts und endet wie im Post angegeben.
• Gewinnen kann, wer alle genannten Bedingungen erfüllt.
• Der Gewinn ist aus dem Post klar ersichtlich.
• Die Verlosung des Gewinns erfolgt im angegebenen Zeitraum des relevanten Posts.
• Die Gewinnermittlung erfolgt durch das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
• Die Person, die gewonnen hat, wird über eine persönliche Nachricht per E-Mail informiert. In dieser Mail wird die E-Mail-Adresse vom Adrian Verlag mitgeteilt, an die die Person eine Anschrift übermitteln kann.
• Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
• Die Daten der Teilnehmer*innen werden nicht weitergegeben und vertraulich behandelt. Die Übermittlung personenbezogener Daten wird erst erforderlich, wenn der Gewinn ausgehändigt wird. Diese Informationen werden absolut vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden nur so lange gespeichert, wie es für die Abwicklung des Gewinnspiels nötig ist. Nach Beendigung des Gewinnspiels werden alle Daten unverzüglich wieder gelöscht.
• Den Teilnehmer*innen stehen keine Auskunftsrechte zu.
• Die Teilnehmer* innen verpflichten sich, keine rechtswidrigen Inhalte zu teilen.

