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„Und was liest du so?“ mit Arne Rautenberg

Autor*innen und Illustrator*innen stellen ihr Lieblingskinderbuch vor

So schnell beantwortete noch nie jemand meine Frage „Und was liest du so?“ – in weniger als 48 Stunden schickte mir der Lyriker Arne Rautenberg seine Antwort! Allerdings war der Weg auch nicht sehr weit…

Ich erzählte es Euch bereits bei So macht Sprache Spaß: Arne und ich leben beide in Kiel und seit heute weiß ich auch, dass wir nahezu dieselben Studienfächer an derselben Uni studierten (unter anderem Volkskunde) und nahezu zur selben Zeit in unser beider Geburtsstadt zurückkehrten (2000/2001). Vollkommen überraschend haben wir uns noch nie getroffen. Zum Glück gibt es aber das Internet!

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Arne Rautenberg

Dass so ein geisteswissenschaftliches Studium in viele Richtungen führen kann, haben wir also schon einmal geklärt. Arne ist jedenfalls Lyriker geworden und das ziemlich erfolgreich: 2016 erhielt er den Josef- Guggenmos-Preis (den ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde), 2018 den Hausacher LeseLenz-Preis für Junge Literatur und ganz frisch in diesem Jahr den Kieler Kulturpreis. Arne schreibt nicht nur Lyrik für Kinder, sondern auch Gedichte und Essays für Erwachsene, ist Künstler und Kulturjournalist. Doch da es sich hier um einen Kinder- und Jugendbuchblog handelt, zeige ich Euch an dieser Stelle seine Werke für Kinder, die allesamt beim Peter Hammer Verlag erschienen sind:

Und was liest du so, Arne Rautenberg?

Bei mir dreht sich alles um Gedichte. Gedichte schreiben, Gedichte lesen. Gedichte schreiben beim Gedichte lesen, selbst das ist möglich. Seit 33 Jahren versuche ich nun, das Wesen der Poesie zu ergründen. Und das Beste ist: Es lockt und verlockt einen, aber man kriegt es nie. Die Ränder sind offen und genau genommen, weiß niemand, wie genau ein Gedicht aussehen sollte, bzw. was alles ein Gedicht sein kann. Alles ist möglich, alles ist Spiel und unterm Strich stehen für mich Erkenntnisse wie diese: Ich befinde mich beim Schreiben von Gedichten in einem großen Gespräch quer durch Zeit und Raum hinweg mit vielen anderen Dichterinnen und Dichtern. Momentan stecke ich tief in Ezra Pounds Cantos – uncheckbar, fesselnd.

Als ich vor etwa einem Jahrzehnt durch Zufall anfing, Gedichte auch für Kinder zu schreiben, hatte ich keine Ahnung, was Kindergedichte eigentlich sind und wie sie aussehen sollen. Also ging ich in die Stadtbücherei und lieh mir die orangenen Jahrbücher der Kinderliteratur, in denen Hans-Joachim Gelberg das Who is Who der deutschsprachigen Kinderliteratinnen und -literaten zusammengesammelt hat. Bunte Kaleidoskope aus Gedichten, Illustration und kurzen Geschichten quer durch die letzten Dekaden. Ich war regelrecht süchtig danach – und ich liebe es bis heute, im Bett zu liegen, umzublättern mit der Option, in wieder eine neue Zauberwelt aus Gedichten geworfen zu werden. So viele Stimmen, Positionen, Ansätze.

Im Jahr 2000 erschien Gelbergs Gedichte-Sammelband Großer Ozean – ein wahnsinnig opulentes Kaleidoskop, besinnlich und wild, mehr Preis-Leistungs-Verhältnis geht nicht. Und 2011 ist Hans-Joachim Gelberg mit Wo kommen die Worte her? noch einmal ein großer lyrischer Sammelwurf gelungen. Über 200 poetische und illustrative Positionen. Die Tür zur Sprachwelt steht weit offen. Wir sollten einfach eintreten.

Hans-Joachim Gelberg: Wo kommen die Worte her? Beltz & Gelberg 2011, ab 3 Jahren. (Nur noch antiquarisch, aber es gibt eine Leseprobe.)

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