Ein Bilderbuch über das Vermissen
Kennt Ihr schon Bob, den Künstler? Den Raben, der sich in schwierigen Situationen häufig mit Malerei zu helfen weiß? Das erste Bilderbuch über Bob von Marion Deuchars – Bob – Der Künstler – erschien in Deutschland noch bei Coppenrath, nun hat der Laurence King Verlag Bobs blaue Periode verlegt: ein Bilderbuch über das Vermissen und Traurigsein.

Bob und sein bester Freund Fledo machen alles gemeinsam, doch eines Tages muss Fledo für eine Weile weg. Er hinterlässt Bob eine kurze Nachricht und bleibt verschwunden. Bob fühlt sich ohne seine bessere Hälfte verloren, nichts macht mehr Spaß, nichts schmeckt mehr und Musik kann seine Laune auch nicht heben.
Also greift Bob zum Pinsel – die Malerei hat ihm ja schließlich immer schon geholfen. Doch dort, wo Fledo gewesen war, ist nun ein großes blaues Loch und alles, was Bob malt, ist blau.

Wie seine Freunde es schaffen, Bob aus seiner traurigen, blauen Stimmung herauszuhelfen und was passiert, als Fledo (der für eine Weile in einem feuchten, dunklen Keller schlafen musste) wieder da ist, erzählt die mehrfach preisgekrönte Illustratorin und Autorin Marion Deuchars in sehr tollen und leichtfüßigen Bildern, die beim Anschauen und Vorlesen sofort Lust machen, sich selbst und seine Gefühle auch durch Malerei auszudrücken.
Bobs blaue Periode bietet viel Raum für Gespräche über Traurigkeit und kreative Möglichkeiten, dieser zu begegnen. Ich kann es mir auch sehr gut im Einsatz in Kindergruppen aller Art vorstellen und zwar sowohl im sozial- als auch im kunstpädagogischen Kontext. Ein sehr, sehr schönes Bilderbuch!
Marion Deuchars: Bobs blaue Periode (Übersetzung: Sarah Pasquay). Laurence King Verlag 2019, ab 4 Jahren, 14,90€.