Das große Familienkochbuch: Einmal kochen, zweimal genießen
Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Bei uns ist momentan so viel los, dass wir eigentlich immer wieder dasselbe essen. Und das geht so: Gegen 17 Uhr fangen mein Mann und ich an, uns Nachrichten zu schicken. Wer als erstes „Was sollen wir heute essen?“ schreibt, hat gewonnen, weil es impliziert, dass der andere sich kümmern muss, weil man selbst keine Idee oder auch keine Kraft mehr hat. Und dann gibt es entweder Spaghetti Bolognese (Mann) oder Fischstäbchen mit Kartoffeln und Rohkost (ich). Und obwohl die Bolognese meines Mannes hervorragend ist – wenn er denn nicht zuviel Cumin verwendet -, muss Abhilfe her, und das nicht in Form von Variante drei: Döner und Pommes.
Der zweifachen Mutter Julia Höfer erging es da ganz ähnlich. Sie war zwei Dinge leid: Erstens wollte sie nicht mehr auf einem lächerlichen Rest Nudeln mit Tomatensoße sitzen bleiben, um dann am nächsten Tag wieder aufs Neue aufwändig zu kochen und zweitens war sie die Nudeln mit Tomatensoße leid. Vollkommen zurecht ist sie der Meinung, dass Eltern ihr kulinarisches Niveau nicht an das von Sechsjährigen anpassen sollten. Und aus der so entstandenen Sehnsucht nach langsam geschmortem Hackbraten und selbstgemachten Kuchenteig erinnerte sie sich daran, wie unsere Großmütter gekocht haben: auf Vorrat.

Das große Familienkochbuch
So erfand Julia Hofer die sogenannten Doppelrezepte und Das große Familienkochbuch war geboren. Die Rezepte lassen sich in der doppelten Menge zubereiten und am nächsten Tag ohne großen Aufwand in ein anderes Gericht verwandeln. Unter jedem Rezept finden sich praktische Tipps, wie sich das Gericht für erwachsene und kindliche Geschmäcker jeweils abwandeln lässt und – ganz wichtig! – wie die Kinder bei der Zubereitung helfen können. Und wenn tatsächlich mal so gar keine Zeit zum Kochen bleibt, gibt es im hinteren Teil die sogenannten Turborezepte, die in 20 Minuten fertig sind.
Was mir zuguterletzt auch sehr gut gefällt (weil das bei uns auch immer ein bisschen so ist): Das Kochbuch ist als Familienprojekt entstanden. Julia Hofer kochte gemeinsam mit ihren beiden Kindern Lino und Charlotte und ihr Mann Andreas Schneider lichtete die fertigen Gerichte mit knurrendem Magen ab. Also dann: Guten Appetit!
Julia Hofer, Andre Schneider: Das große Familienkochbuch. AT Verlag 2014, 39,90 €
ISBN: 9783038007906
Sprache: Deutsch
Erschienen am 15.09.2014
Oh das schein ein „Must have“ für uns zu sein! Danke für den Tipp!
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Danke für den Tipp! Die Idee mit dem Auf-Vorrat-Kochen ist natürlich super. Hatten wir auch schon häufig überlegt, aber irgendwie klappt’s dann nie (warum eigentlich?). 40 Euronen finde ich für ein Kochbuch etwas happig, aber ich lass das mal in mir gären… – vielleicht lege ich es mir ja zu! 🙂
Und hier noch schnell mein KInderkochbuchtipp: http://www.olivia-verlag.de/veroeffentlichungen-kinderkochbuecher/
Martin…
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Wir planen schon lange, auf Vorrat zu kochen und hoffen, dass es jetzt mit dem Buch endlich gelingt – die Rezepte sind jedenfalls super! Ja, 40 Euro sind ein stolzer Preis, aber immerhin gibt es dafür 120 Rezepte plus Experteninterviews! 🙂
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