2. Klasse, Grundschule, selber lesen, Leseanfänger, Lesestart, Lesestarter, Deutschunterricht

Inspirierende Persönlichkeiten für Leseanfänger*innen

Anfang August hat sich bei uns alles um die Einschulung von Monsieur 3 gedreht, wir Schleswig-Holsteiner*innen waren sowohl mit den Sommerferien als auch mit dem Schulstart früh dran. Für alle, die gerade Leseanfänger*innen Zuhause haben oder unterrichten, packe ich heute mal ein paar Gedanken zum Thema Erstleser*innen aus.

Ich bin mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass sich in Büchern für die ersten eigenen Leseversuche so viele Ponys, Elfen, Feen, Ninjas und schlechte Kinderwitze tummeln dürfen, wie sie wollen. Die Hauptsache ist, dass diese Bücher ihre Leserschaft ansprechen – und dabei keine Geschlechterklischees oder Rassismen reproduzieren. Das sollte schon klappen.

Früher sah ich das anders und war sehr enttäuscht von den Erstlesebüchern: Warum sind die meist thematisch so unglaublich simpel, wenn die Kinder doch jahrelang tolle, komplexe Bilderbücher vorgelesen bekamen? Tja nun. Es ist allgemein bekannt, dass vielen Kindern nicht jahrelang vorgelesen wird. Und laut der PISA-Studie liest eine erschreckend hohe Zahl der 15jährigen auf Grundschulniveau (jede*r fünfte Schüler*in hat große Mühe, Texte zu lesen und zu verstehen; knapp die Hälfte ist nicht in der Lage, in Texten Fakten von Meinungen zu unterscheiden). In keinem anderen Land sind die Unterschiede zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Familien so groß.

Also: Ponys, Elfen, Ninjas, Superheld*innen – sie alle können dazu beitragen, dass Kinder Freude am eigenen Lesen entwickeln. Und dann ist es ein paar Jahre später schon viel einfacher mit den komplexen Zusammenhängen. Allerdings stelle ich Euch diese Werke hier nicht vor – die Buchhandlungen und Büchereien sind voll damit, da braucht es keine Geheimtipps. 🙂

Wer es aber ein wenig anspruchsvoller mag, ist vermutlich bei der neuen Erstlesereihe von Duden genau richtig aufgehoben: Die ersten vier Bände von Dein Lesestart behandeln Sachthemen wie Weltall, Ponys (Da sind sie wieder!), Umweltschutz und inspirierende Persönlichkeiten. Da wie gesagt gerade das Erschließen von Sachtexten für viele junge Leser*innen eine Herausforderung ist, setzt die Reihe genau hier mit der gezielten Förderung der Lesekompetenz ein. Schwierige Wörter werden kindgerecht erklärt, um den Wortschatz zu erweitern und ein schnelles Textverständnis sicherzustellen.

Ich habe mich für den Band Mutige Menschen entschieden, denn Weltraum- und Umweltthemen haben wir durch die ersten beiden Leseanfänger in unserer Familie noch und nöcher – und Ponys spielen hier keine große Rolle! 😉 Mutige Menschen erzählt in kurzen Sätzen und einfachen Worten die Biographien von Rosa Parks, Greta Thunberg, Ignaz Philipp Semmelweis, Alexander Gerst und Louis Braille.

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Mutige Menschen, Duden 2021

Schwierige Wörter aus den Texten wie „protestieren“, „Rassismus“, „Satelliten“ oder auch „öffentliche Gebäude“ werden darunter erklärt, zahlreiche Fotos und Illustrationen unterstützen das Leseverständnis und am Ende jeder Biographie kann man in kleinen Rätseln die gelesenen Informationen anwenden. Wie schön, dass es der Biographientrend nun auch zu den Erstleser*innen geschafft hat!

(Hier entlang geht’s zur Leseprobe.)

Britta Vorbach, Annett Stütze: Dein Lesestart – Band 4: Mutige Menschen. Duden 2021, ab 7 Jahren, 8,00 €.



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