Ein Interview mit dem Illustrator Barroux

Illustrator Barroux

Der Illustrator Barroux ist in Marokko und Algerien aufgewachsen. In Frankreich studierte er Fotografie, Kunst und Architektur, anschließend arbeitete er als Artdirektor in Paris und Montreal, wo er dann auch zu illustrieren begann. Mittlerweile ist er ein bekannter Illustrator von Bilder- und Kinderbüchern, Leser*innen dieses Blogs kennen Barroux als Autor des Bilderbuches Ahmed, in das er Kindheitserinnerungen an Nordafrika hat einfließen lassen, und als Illustrator von Hollis Kurmans Hallo! Das Buch der zehn Freundlichkeiten. Zwei wunderbare Bilderbücher über schwere Themen, denen Barrouxs Strich Leichtigkeit gibt und sie dabei trotzdem ernst nimmt.

In der Verlagsvorschau 2020 des Schaltzeit Verlags ist das nachfolgende Interview mit Barroux über seine Arbeit als Kinderbuchillustrator erschienen. Ich durfte es um die Frage nach seinem Lieblingskinderbuch erweitern und hier noch einmal auf dem Blog veröffentlichen. Insbesondere Barroux’s gezeichnete Antworten sind diese Zweitveröffentlichung allemal wert! 😉

Wie bist du Illustrator geworden?

Eher zufällig. Ich habe Architektur und Kunst studiert. Dann bat mich ein sehr, sehr kleiner französischer Verlag ein Buch zu illustrieren. Mein erstes Buch. Das hat mir dermaßen viel Spaß gemacht, dass ich schnellstmöglich ein weiteres machen wollte. Dann ging es los, ich war wie entfesselt, nichts konnte mich mehr aufhalten.

Wie arbeitest du?

Jeden Tag komme ich ein Stück voran. Ich vervollständige meine Bilder nach und nach. Dazu nutze ich ganz unterschiedliche Techniken: Bleistift, Feder, Pinsel, Acryl, Lack oder Kollagen. Alles hängt immer von der jeweiligen Geschichte ab. Es ist eine ständige Suche nach dem besten Werkzeug, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen.

Wie würdest du deine Arbeit als Illustrator beschreiben?

Ich denke, man ist eine Art Baumeister. Ich versuche etwas aufzubauen, die Worte in Bilder zu bringen. Ich arbeite an meinen Plänen, meinen Figuren und deren Formen. Ich „baue“ ein Buch.

Wo findest du deine Inspiration?

Schwer zu sagen. Ich gehe viel ins Kino, lese sehr viel. Ich beobachte die Welt mit Empathie, ohne zu bewerten. Und ich notiere mir viel. Manchmal scheinbar unwichtige Dinge, manchmal ungewöhnliche Wörter. Aus einigen Notizen werden dann Bücher, andere bleiben für immer in meinem Notizbuch versteckt.

Worin siehst du den größten Wert von Kinderbüchern?

Türen zu öffnen. Kinder können mit ihnen träumen oder auf Reisen gehen… sie können alles sein, sich in alles hineinversetzen. Die Welt steht ihnen offen. Alle Themen sind möglich.

Und zum Abschluss natürlich die Juli liest-Frage: Was waren die Lieblingsbücher deiner Kindheit?

Ich erinnere mich besonders daran, dass ich alle Bücher von Jules Vernes verschlungen habe, 20.000 Meilen unter dem Meer mit Kapitän Némo und der Nautilus, Reise zum Mittelpunkt der Erde, In 80 Tagen um die Welt und Michel Strogoff.


Vielen Dank an den Schaltzeit Verlag für die Bereitstellung des Interviews und den netten Kontakt. Und wer außergewöhnlich(e) schöne Bilderbücher, Graphic Novels und Karikaturbücher mag, sollte sich diesen Verlag im Herzen Berlins einmal genauer ansehen!



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