Pija Lindenbaum, Familie, Gefühle, Eifersucht, Bilderbuch, vorlesen, Homosexualität, ab 4, Kindergarten, Buchtipp, Eltern

Ein Bilderbuch über Eifersucht

Luzie liebt ihren Onkel Tommy über alles: Sie gehen zusammen ins Kino (Nur in traurige Filme!), schenken sich coole Sachen (Tote Schlangen im Glas!) und teilen die gleichen Interessen (In die Stadt gehen und Leute angucken!). Doch plötzlich ist von einem Tag auf den anderen alles anders: Tommys Freund Günther sitzt in der Küche, bekommt die Haare geschnitten und möchte plötzlich mit ins Kino und in die Stadt. „Musst du nicht nach Hause?“ fragt Luzie – aber es sieht nicht danach aus.

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Luzie Libero, Beltz&Gelberg 2020

Und so muss Luzie sich wohl oder übel mit Günther abfinden – doch das klappt eher schlecht als recht. Günther quasselt, anstatt Leute zu beobachten, weint im Kino nicht an den richtigen Stellen und springt im Schwimmbad angeberisch vom Zehner. Luzie sabotiert, wo sie nur kann, denn Günther kann ja wirklich gar nichts!

Wirklich gar nichts? Als Onkel Tommy sich nach dem gemeinsamen Schwimmbad-Besuch nicht gut fühlt (*zwinker-zwinker*), stellt sich plötzlich heraus, dass Günther ziemlich gute Fußballtricks drauf und damit ebenfalls eine Gemeinsamkeit mit Luzie hat – denn nicht umsonst nennt Tommy sie Luzie Libero… Ende gut, alles gut. Luzie stellt fest, dass Günther eigentlich doch ganz nett ist und dass Tommys Liebe zu ihr nicht weniger wird, weil sie jetzt manchmal was zu dritt machen.

Um es kurz zu machen: Ich liebe ALLES an diesem Buch! Wie schon bei Kommst du spielen, Frida? (das zu meinen absoluten Lieblingsbilderbüchern gehört) bin ich verliebt in ausnahmslos alle Protagonist*innen und in Pija Lindenbaum, die sich solch schöne Bilderbücher ausdenkt. Ich glaube, ich muss demnächst ein ganzes Regalfach extra für sie frei räumen.

Neben Luzie und ihrem Onkel Tommy sowie deren wunderbar individuellen Vorlieben liebe ich zum Beispiel die gesamte Familienkonstellation: Insgesamt hat Luzie vier Onkels, drei davon scheinen Drillinge zu sein und leben noch bei ihrer Mutter, Luzies Oma. Dort essen sie am liebsten Speckpfannkuchen und machen gern alles zu dritt. Nur Tommy und Mama oder Papa (ich kann nicht deuten, ob diese lustige Familie väter- oder mütterlicherseits ist) scheinen aus der Art und einen eigenen Weg einzuschlagen.

Und dann liebe ich es natürlich, dass wir hier das Thema Diversity nicht mit der Holzhammer-Methode serviert bekommen, sondern es lediglich als Nebenthema fungiert. Das übergeordnete Thema von Luzie Libero ist Eifersucht und gerade diese Konstellation bietet viel Raum, sich über die eigene eifersüchtige Gefühlswelt Gedanken zu machen.

Wenn Ihr sehen möchtet, warum ich dieses Buch so liebe, dann werft doch hier einen Blick hinein! So, und jetzt gehe ich mal Platz für noch mehr Lindenbaum-Charaktere schaffen – Pija Lindenbaum darf einfach in keinem Kinderbuchregal fehlen!

Pija Lindenbaum: Luzie Libero (Übersetzung: Birgitta Kicherer). Beltz&Gelberg 2020, ab 4 Jahren, 13,95€.


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