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Salma, die syrische Köchin

Über die heilsame Wirkung von heimischer Küche

Und noch eine kleine Köchin! Salma lebt mit ihrer Mutter in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg. Beide sind damit beschäftigt, in der neuen Stadt bzw. im neuen Land anzukommen. Salma, indem sie erst einmal versucht „Hamburg“ richtig auszusprechen und ihre Mutter in Deutschkursen und bei Behörden. Abends telefonieren sie mit Salmas Papa in Syrien.

Abgesehen davon, dass Salmas Mutter sehr beschäftigt ist, ist sie auch nicht sehr glücklich. Früher in Syrien hat sie oft und laut gelacht, seit die beiden in Deutschland sind, lacht sie nicht mehr. Deshalb fasst Salma irgendwann einen Entschluss: Sie will ihrer Mutter deren Lieblingsessen kochen, Foul Shami. Und so wird sie Salma, die syrische Köchin.

Danny Ramadan, Anna Bron, Syrien, Geflüchtete, Kinder, kochen, Foul Shami, Heimat, Kindergarten
Salma, die syrische Köchin

Salma begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, die am Ende beim gemeinsamen Foul Shami mit ihrer (lachenden) Mutter endet – abenteuerlich deshalb, weil die Zubereitung eines syrischen Gerichts in Deutschland ein kleines Mädchen, das nur Arabisch spricht, vor große Herausforderungen stellt: Was bringt Mama zum Lachen? Wie kommt man an das Rezept? Wie heißen die Zutaten auf Deutsch? Wie geht man mit Krisen um? Und: Wird es am Ende gut werden?

Salma wächst über sich hinaus, auch Dank ihrer neuen Freund*innen (die übrigens auch im Bilderbuch gegendert werden) Helga, den Libanesen Malek und Amir, Übersetzer Jad und Ayesha aus Somalia. Salma stellt fest: Dieses neue Zuhause ist anders als das alte, doch es hat auch seine schönen Seiten und hält nette Menschen bereit. (Auf Instagram könnt Ihr einen Blick ins Buch werfen!)

Salma, die syrische Köchin ist das erste Kinderbuch von Danny Ramadan, der 2012 von Syrien nach Kanada floh, seit seinem Debüt Die Wäscheleinen Schaukel ist er ausgezeichneter Autor und LSBTIQ*-Aktivist. Ein wichtiges und sehr sensibles Bilderbuch, wunderschön illustriert (einziges Manko: die Illustrationen erinnern tatsächlich eher an Kanada als an Hamburg, das hätte man bei der deutschen Ausgabe vielleicht anders lösen können) und ein Muss für jeden Kindergarten und jede Grundschulklasse um über Heimat und Abschied, Neubeginn und Sehnsucht, Traurigkeit und Freundschaft zu sprechen. Kinder wie Salma werden sich verstanden fühlen, Klassenkamerad*innen werden durch dieses Buch besser verstehen.

Danny Ramadan, Ana Bron: Salma, die syrische Köchin (Übersetzung: Penelope Dützmann). Orlanda Verlag 2021, ab 4 Jahren, 19,00 €.


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