Peter Mannsdorff, Jugendbuch, Jugendroman, bipolare Störung, manisch-depressiv, erkrankte Eltern, Vater Sohn Beziehung, Depressionen, Roman

Über Robbi und seinen bipolaren Vater

Der fünfzehnjährige Robbi hat es nicht ganz leicht: Er lebt allein mit seinem verwitweten Vater, der den Verlust von Robbis Mutter nie ganz verkraftet hat und manisch-depressiv ist. Eltern sind ihren Kindern in diesem Alter ja meistens peinlich, doch Robbis Vater schießt in seinen manischen Phasen natürlich weit über das Ziel hinaus: Er möchte eine Kinderpartei gründen, beschallt das Haus in Dauerschleife mit Kinder an die Macht von Herbert Grönemeyer und ruft im Radio an, um seine Geschichte zu erzählen.

Das ist nicht nur peinlich, sondern sehr anstrengend und beängstigend für Robbi. Das letzte Mal hatte sein Vater so eine Phase, als Robbi dreizehn Jahre alt war, es folgte relativ bald die depressive Phase mit Klinikaufenthalt für den Vater und Kindernotdienst für den Sohn.

Zwei Jahre lang war das Leben der beiden dann ziemlich stabil, doch die Ärztin befürchtet nun eine erneute manische Phase und möchte Robbis Vater sicherheitshalber in eine Klinik einweisen. Doch das kommt für Vater und Sohn nicht in Frage, bei Nacht und Nebel brechen sie zu einem Roadtrip auf, der in einer Künstlerkolonnie in Südfrankreich endet – immer im Gepäck: Robbis Angst, dass Papa wieder ausrastet.

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Party im Kopf

Der Roman Party im Kopf erzählt Robbis Geschichte in zwei Erzählsträngen: In der Gegenwart begleiten wir das Vater-Sohn-Gespann nach Frankreich, wo Robbi einer Mitbewohnerin in der Künstlerkolonnie die Geschichte von Papas Absturz in der Vergangenheit erzählt. Gegenwart und Vergangenheit haben durchaus Parallelen, doch dieses Mal geht es für die beiden gut aus: Robbis Vater stürzt nicht ab und beide fahren gegen Ende der Sommerferien zurück nach Berlin – Ende gut, alles gut. Und so muss das auch sein, meiner bescheidenen Meinung nach.

Peter Mannsdorf hat sich da ein schwieriges Thema ausgesucht und es in einen rasanten Road Trip verpackt. Das liest sich sehr spannend und ist gleichzeitig ein guter Einblick in das Leben von Kindern mit (manisch-) depressiven Eltern und das große Verantwortungsgefühl, das auf ihren Schultern liegt. Absolute Leseempfehlung!

(Hier entlang geht es zum Blick ins Buch.)

Peter Mannsdorff: Party im Kopf. Verlag Monika Fuchs, ab 12 Jahren, 9,90 €.


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